Programm 2016 inklusive Schnupperanlässe online!

Das Programm für das Jahr 2016 ist ab sofort online! Zudem haben wir dieses jahr mehrere Anlässe für Neueinsteiger organisiert. Wir würden uns freuen, viele neue Gesichter kennen zu lernen!!

Dezember, Lachmöwen-Projekt

Am Wochenende war ich am Vögel beobachten, und versuchte dabei speziell auf Lachmöwen mit Ringen zu achten. Vor ein paar Jahren noch sassen die Lachmöwen bei Einbruch der Dunkelheit auch auf den Beton-Quai des Hafens, mittlerweile sind sie alle auf dem Wasser. Aber ich hatte Glück: Am Morgen sassen einige Möwen auch auf dem Dreiländereck selbst und somit waren die (leider alle unberingten) Beine sichtbar. 

 

Der Schlafplatz besteht aus im Moment wohl aus 2500-3000 Tieren. Wir werden wohl versuchen für das Projekt genauere Zählungen zu machen.

Die meisten Möwen befinden sich im Hafenbecken, eine zweite Gruppe ist auf dem Rhein direkt vorher und eine dritte (wie ich erst am Sonntag bemerkte) weiter unten auf dem Rhein nach der Dreiländerbrücke.

 

An beiden Tagen habe ich nur eine Sturmmöwe gesehen. Die Sturmmöwen sind ein guter Indikator, wie kalt es im Norden ist. Mit dem ungewöhnlich warmen Dezember müssen wir weiterhin warten, bis sich mehr Wintergäste in der Region einfinden.

 

Ohne Glück auf der Ringsuche beim Schlafplatz, radelte ich weiter in Richtung Weil am Rhein. Schon bald wurde ich fündig. In einer kleinen Gruppe Lachmöwen, die sich immer wieder auf dem Brückengeländer bei der Wiesemündung niederliessen, trug eine sehr zutrauliche und zum Glück hungrige junge Lachmöwen einen Aluring am linken Bein. Viel Geduld und einen Cracker später hatte ich den kompletten Ring abgelesen, der erste finnische für unser Projekt! Ein bisschen später wurde ich auch auf der deutschen Seite der Dreiländerbrücke fündig: Eine tschechische Möwe sass auf dem Geländer der Bootsanlagestelle. Da ich an diesem Ort die Möwe fast "umrunden" kann, war dieser Ring fast zu einfach. Während durch den Tag die Möwen unruhig sind, weil es viele fütternde Leute hat und sie auch mehr gestört werden, sind sie am Morgen noch ruhig, was einiges erleichtert!

 

Am Märkter Stau konnte ich später noch eine beringte Mittelmeermöwe sehen, die aber zu weit weg war, um den Ring abzulesen.Sonst war es auch dort, Wintergäste betreffend, eher mager.
Sonderbares konnte ich vor dem Rheincenter, dem Mekka der Schweizer Shopping-Touristen beobachten: Die Haussperlinge hielten sich in der Reihen der Einkaufswagen vor dem Eingang auf, und wechselten ab und zu auch die Seite, wie sie das auch mit Büschen machen. Ein kurzer Blick in die Umgebung bestätigt meine Vermutung: Die Einkaufswägen sind zusammengeschoben die dichteste Struktur in der Umgebung und bieten daher Schutz und sind wohl auch Schlafplatz.

Zurück an der Dreiländerbrücke sass fast auf dem gleichen Ort wie vorher die tschechische Möwe eine lithauische! Somit konnte ich den Tag, zumindest was Lachmöwen-Ringe angeht, erfolgreich abrunden. 

 

Auch am nächsten Tag war ich wieder unterwegs. Eine mögliche Dreizehenmöwe am Vortag vom Birsfelder Stau motivierte mich noch einmal. Wieder startete ich am Schlafplatz, um dann den Weg in die andere Richtung anzutreten. Auf dem Weg zum Birsköpfli, dem Standort von Jaro und Samuel, konnte ich eine tschechische und eine schweizer Lachmöwe beobachten, um dann mit Samuel eine schwedische (leider nicht komplette Ablesung) und eine weitere tschechische Möwe abzulesen.

 

Dass es sich lohnt, den ganzen Tag den Ringen zu widmen, hat heute aber Samuel und Jaro gezeigt: Sie haben 13 Ringe an einem Tag abgelesen! Das ist eine rekordverdächtige Zahl, ist es doch eines, eine beringte Möwe zu finden, aber sie auch erfolgreich abzulesen, ist noch einmal etwas anderes! Mit Tschechien, Lithauen, Schweiz, Polen und Finland ist auch die Herkunftsliste eindrücklich!

von Valentin

06.12.2015 Abschlussabend 

Nachdem die Leiter in (wahnsinnig) hart geführten Diskussionen ein neues Jahresprogramm erstellten, trafen wir uns wie immer am Bahnhof, um dann ins wunderschöne Allschwil zu gehen. Bei Valentin fand der Abschlussabend mit dem berüchtigten Quiz statt. 
Doch plötzlich tauchte ein unerwarteter Gast auf: Der Samichlaus! Bewaffnet mit Bart, Buch und Kelle las der abtretende Leiter Raffi den Jungs nochmals die Leviten und zeigte warum er einerseits einer der gefürchtetsten, aber auch einer der beliebtesten Leiter war! Mit vielen "Ratschlägen" hat Raffi sicherlich nochmals den Jungs geholfen, nicht nur bessere Ornithologen, sondern auch bessere Menschen zu werden.
Ihr ganzes Können mussten die Jungs dann beim Quiz einsetzten, um Knackpunkte wie Rohrdommel, Zippammer und Zedernseidenschwanz zu bestimmen. Dieses Jahr war Samuel der Beste, dicht gefolgt von Sylvain. Nach rustikalen Spaghetti Carbonara und tollen Preisen ging ein super Abend mit einem legendären Abschied zu Ende. Danke Raffi für deinen Einsatz all die Jahre!
von Valentin 

November 2015 - Peniche Seabird Count

Das Leitermitglied Valentin hat 2.5 Wochen Freiwilligenarbeit in Peniche, Portugal geleistet und dabei die Seevogelmigration gezählt. Das Projekt heisst Peniche Seabird Count und hat neben einer Webseite auch einen interessanten Blog


In seiner Zeit hat er 70'000 Vögel gesehen, die meisten Basstölpel. Am besten Zugtag flogen 21'000 dieser eindrücklichen Vögel vorbei. Ausserdem genoss er einen 6-Sturmtaucher-Arten Tag, überall in der Westpaläarktis ein Highlight und konnte andere tolle Vögel wie Sturmschwalbe und den ersten portugiesischen Isabellsteinschmätzer beobachten

Wenn das Projekt weiter besteht, ist es nur eine Frage der Zeit, bis weitere Bebbi Babbler in Peniche sind! 

 

Samstag, 14.11.2015: Arbeitseinsatz auf dem Birsmattehof

Heute waren wir ziemlich erstaunt, als wir schlussendlich um 08:05 nur zu dritt am Bahnhof standen. Wir fuhren mit dem 10-er Tram nach Hüslimatt und liefen von dort aus zum Birsmattenhof, hinter dem es ein kleines, jedoch spannendes Biotop mit Schilf und Büschen gibt. Unser Auftrag war es, junge Weiden auszugraben und schon grössere zurückzuschneiden. Auch Berufskraut und andere störende Büsche / Pflanzen mussten weg. Bei unserer Ankunft konnten wir schon Eisvogel, Rohrammer, Goldammer,
Kernbeisser, Erlenzeisig etc. feststellen, welche das Biotop nutzten. Später kam dann auch Tobias dazu und wir kamen schon viel schneller voran. Als dann gegen Nachmittag auch noch Sylvain dazustiess, hatten wir bald 3 gewaltige Asthäufen errichtet. Aus dem einen bildeten wir ein ''Insektenhotel'' mit einer Miniatur-Lehmwand für Wildbienen und
Steinröhren, welche auch sofort von Spinnen und Kellerasseln bezogen wurden. Ornithologisch festzuhalten waren da auch noch Wanderfalke und Sperber aber sonst war nicht sehr viel los. Dann gegen 16.45 verliessen wir den Hof (natürlich nicht ohne ihn davor noch mit einem Bebbi Babbler - Kleber zu versehen und leckere Rondini-Kürbisse zu kaufen).

von Samuel

Samuel U16-Schweizermeister im Vogelbestimmungsquiz!

Anlässlich des CH Club 300 - Jahrestreffen am 31. Oktober in La Sauge gewann in der U16 Kategorie mit Samuel Büttler ein Bebbi Babbler den Schweizer Meister Titel im Vogelbestimmen 2015! Auf den Plätzen 2 und 3 folgten Jaro Schacht und Dominic Eichhorn. Das ganze Podium bestand also aus Bebbi Babblern!

 

Herzliche Gratulation!!!


http://www.chclub300.ch/chclub300/clubnews/index.php

Sonntag, 27.09.2015: Leimental

Wie immer mit Fernrohr und Feldstecher bewaffnet machten wir uns von Flüh aus auf die Suche nach durchziehenden Singvögeln. Bereits bei den ersten Feldern gelang eine nicht alltägliche Entdeckung. Zwei Heidelerchen liessen sich in einem Acker beobachten. Ein guter Start! Baumpieper, Erlenzeisig und Rohrweihe liessen ebenfalls nicht lange auf sich warten. Auffallend auch, die vielen Steinschmätzer, die auf den Feldern rasteten. Wir bestimmten eine männliche Schafstelze der Unterart flava für unser Projekt und hörten viele weitere überfliegende Individuen. Eine Hohltaube in einem Trupp Strassentauben liess sich aus geringer Distanz während längerer Zeit beobachten. Beim Wegfliegen konnten wir dann sehr schön das Fehlen des weissen Bürzels erkennen. Durchziehende Silberreiher und eine Klappergrasmücke in einer Hecke entgingen unseren Blicken nicht. Als eine Mittagsrast angesagt war, machten wir beim Birsmattehof halt, wo wir bereits mehrfach Pflegeeinsätze geleistet haben. Blicke in den Himmel bescherten uns Habicht, Rohrweihe und sogar einen späten Schwarzmilan. Im weiteren Verlauf der Exkursion fanden auch Wanderfalke und Baumfalke Platz auf unserer Liste und auch einige Gartenrotschwänze konnten wir beobachten. Die Zahl an Steinschmätzer stieg mit jedem kontrollierten Feld. Bald hatten wir bereits 50 Individuen notiert. Nach dem Auszählen des letzten grossen Ackers gelangten wir auf die unglaubliche Zahl von 64 Steinschmätzern in einem Gebiet und an einem Tag! Wahrscheinlich für die allermeisten von uns (und evt. auch für die Region?) ein Rekord!


von Sylvain

Der neue Bebbi Babbler Kleber:

Unser neuer (erster) Kleber ist fertig!!!!

Mal schauen, wo er in Zukunft alles kleben wird....:-)



4/5.9.15: Bird Race 2015

Samuel, Jaro, Sylvain und ich  fuhren am Freitag um 15:30 in Basel mit dem Zug los, über Bern nach Ins. Von dort aus ging es wir mit den Fahrrädern in Richtung Witzwil, wo wir den Schlüssel fürs Fanelhaus (unsere Ubernachtungszentrale) abholen mussten. Vor der Anstalt Witzwil konnten wir einen Fischadler beobachten, der aber wahrscheinlich vom Auswilderungsprojekt stammt. In den Feldern waren viele Grosse Brachvögel  und andere Vögel. Auf dem Weg zum Fanelhaus sahen wir auch noch eine Hohltaube. Im Fanelhaus stellten wir unser Gepäck ab und liefen zum Damm (Chablais de Cudrefin). Von dort aus entdeckten wir verschiedene Enten- und Möwenarten. Im Teich vor dem Damm konnten wir noch ein paar Grünschenkel, Bruchwasserläufer, einen Kuckuck und weitere Arten beobachten. Doch viel Zeit hatten wir nicht, denn wir wollten das Birdrace hinten auf den Feldern starten! Also liefen wir wieder zum Fanelhaus und holten unsere Fahrräder. Wir fuhren auf den Feldwegen herum und um ca. 8:55 flog plötzlich eine Eule aus einer Scheune weg. Wir konnten sie nicht bestimmen, denn es ging sehr schnell und es war schon ziemlich dunkel.


09:00 UHR -> das Birdrace beginnt offiziell!
Los! Ab jetzt zählte jede Art. Wir waren top motiviert! Schon ein paar Minuten nach dem Start hörten wir unsere erste Birdrace-Art, einen Graureiher. Wir fuhren durch die Dunkelheit, mit Stirnlampen durch die Felder und wir beleuchteten alle Pfosten und Bäume in der Hoffnung, eine Schleiereule oder eine Waldohreule zu entdecken. Und tatsächlich, auf einem Pfosten neben dem Weg entdeckte Sylvain eine Waldohreule. Sie zeigte keine Scheu und wir kamen mehrere Meter nah an sie heran und konnten sie im Schein der Taschenlampe wunderbar beobachten. Die Suche ging weiter: bei einem Bauernhof angekommen, flog ein Vogel davon, leider nur ein Turmfalke und keine Schleiereule. Wir beschlossen den gleichen Weg zurück zu fahren und wir sahen am gleichen Ort die Waldohreule nochmals. Bei der ersten Scheune angekommen, konnten wir die davor nicht bestimmte Eule noch einmal überraschen und diesmal auch als Schleiereule gut bestimmen. Wir fuhren zum Wald vom Chablais de Cudrefin und stiessen die Fahrräder durch den ganzen Wald. Erst als wir wieder umkehrten und schon fast bei der Brücke (von La Sauge) waren, hörten wir die Art, die wir noch haben wollten: ein Waldkauz. Danach gingen wir mit einem guten Gefühl, besonders dank den 3 Eulen, schlafen.


04:45 aufstehen, kurz etwas essen und ab auf die Fahrräder nach La Sauge und von dort aus zum Damm marschieren.  Auf dem Weg zum Damm hörten wir nochmals einen Waldkauz. Vor dem Damm hielten wir an und lauschten, was aus dem Schilf oder vom Himmel zu hören war. Aus dem Schilf hörten wir ein Tüpfelsumpfhuhn, eine Wasserralle, Bartmeisen, Rohrammern etc. Vom Himmel rief kurz eine Bekassine. Als es hell wurde waren wir nicht die einzige Gruppe, die auf den Damm wollte. Wir konnten im ersten Morgenlicht mindestens 4 Blaukehlchen auf dem Damm beobachten. Wir suchten alle Enten ab, wir suchten den Schilfrand ab, wir suchten einfach alles nach Vögeln ab;) und wir fanden auch ziemlich vieles! (ein paar davon: Schwarzhalstaucher, Eiderente, Spiessente, Pfeifente). Um ca. 09:30 Uhr liefen wir durch den Wald in Richtung La Sauge und konnten auf dem Weg noch einige neue Arten fürs Birdrace finden. In La Sauge suchten wir die Weiher auf (weitere 3 neue Birdrace-Arten: Knäckente, Seidenreiher und Zwergstrandläufer). Unser Weg führte zurück zum Fanelhaus (Kuckuck, Schwarzspecht), wo wir unser Gepäck holten.


Es war ca.12:00 Uhr und wir hatten bereits 97 Arten, es lief also ziemlich gut. Wir suchten die Hecken neben dem Weg ab und natürlich wurden auch die Felder gut kontrolliert. Das bezahlte sich, denn Samuel entdeckte kurze Zeit später einen Regenbrachvogel im Feld. 98 Arten! Da sang eine Feldlerche, die wir auch sehen konnten; 99 Arten. Und da war sie, die 100 Art: mehrere Grauammern! Unser Ziel war erreicht, doch als Bebbi Babber hören wir natürlich nicht auf und setzen uns ein nächstes Ziel, 110 Arten! Im Feld stand auchs chon die 101ste Art, die Goldammer.


Wir fuhren weiter mit den Fahrrädern bis in ein Wäldchen, wo  wir viele Goldhähnchen sahen und alle nach Sommergoldhähnchen kontrollierten, doch wir konnten leider nur Wintergoldhähnchen finden. Es war ca. 13:00 und wir kehrten zurück zur Strafanstalt Witzwil, um den Schlüssel zurück zu bringen. Wir fuhren mit den Fahrrädern durch Ins bis zur Krümmi. Auf dem Weg zur Krümmi, kam das Teichhuhn noch auf unsere Liste. In der Krümmi selbst, trafen wir noch einige Orni-Gruppen an und natürlich auch noch ein paar neue Birdrace-Arten, wie z.B. Kiebitze oder eine Strassentaube.


Um 16:30 Uhr verliessen wir die Krümmi mit 109 Arten! Das reichte uns noch nicht und wir fuhren nochmals ins Fanel. Da hörten wir unsere 110e Art, es war die Schwanzmeise. Auf dem Weg zum Gämshogger und von dort aus konnten wir auch noch „punkten“.
Mit einem ziemlich schnellen Tempo rasten wir danach auf den Damm. Es war ca. 18:00 Uhr und wir waren gerade vor dem Damm, als wir die „Weinschmetzer“ (eine andere Gruppe) trafen und sie uns zwei Raubseeschwalben und einen Flussregenpfeiffer zeigten! Danke!! Wir hatten so nämlich bereits 115 Arten. Es fehlte uns nur noch eine Art und wir hätten den Jugend Team Rekord angeknackt!!! Wir suchten, doch es kamen einfach keine neuen Arten auf unsere Liste....


Es wurde schon langsam dunkel---Um 20:45 Uhr (eine Viertelstunde vor Schluss) liefen wir langsam zurück und da… Kruaaaah, ruft ein Nachtreiher, Jugendteam-Rekord angeknackt, eine Viertel-Stunde vor „Abpfiff“!!!!!


von Dominic


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Team: Bebbi Babbler und Verbündete

Valentin Moser, Marco Hammel, Nicolai Orgland

Route: Chablais de Cudrefin-Seeland-Krümmi-Fanel-Chablais de Cudrefin

Arten: 118

 


Die Jungs sind gross geworden. Aus lieben Kindern sind fordernde Jugendliche gewachsen. Und dazu Jungornis, motiviert bis in die Stativspitze.

Dieses Jahr wollten sie ihren Leitern zeigen, dass sie besser sind. Federn sollten die Leiter lassen!

Eingeschüchtert gaben einige schon auf, Studium, Unihockey, ja sogar Frau und Kind waren plötzlich wichtiger. Der letzte übrig gebliebene Leiter wusste, um diese Jungmannschaft zu schlagen, braucht er Verbündete, die Besten der Besten, sonst verliert er das Rennen um die Arten. Und er hatte Glück: Ein tougher Oberländer und ein schlauer Appenzeller schlossen sich seiner Gruppe an.

 

Es beginnt Punkt neun auf dem Damm. Konzentriert horchten wir in die Nacht. Eine Bekassine lässt uns auf einen frühen Vorsprung hoffen. Im Rekordtempo kommen die drei erhofften Eulenarten dazu, die Waldohreule in einer wunderschönen Beobachtung mit einer Adulten, die uns aus wenigen Metern minutenlang beäugt. Doch auch die Konkurrenz hat nicht geschlafen: Es ist nichts entschieden. 

Am nächsten Morgen auf dem Damm mindestens vier Blaukehlchen – aber auch 4 Birdrace-Teams. Schnell haben wir viele Arten, aber auch die Jungs sind hier - auf dem Damm wird nichts entschieden. Die entscheidenden Arten sind irgendwo im Seeland im Feld, Wald und Gebüsch . Es startet gut für uns mit schwierigen Arten wie Kuckuck, Feldlerche und Goldammer. Doch dann wird es mühsam, nach 100 Arten wird es zäh, der Schwung ist weg. Für die Tannenmeise müssen wir viel zu lange im Wald herumstehen, die Luft flimmert, die Felder sind leer. Nach zwei Stunden ohne neue Art kommt eine Nachricht von den Jungs mit ihrem Zwischenstand. Und sie haben drei Arten mehr. Wie kann das sein? Wir fallen in ein tiefes Loch, die Propaganda hat gewirkt, wir sind konsterniert, niedergeschmettert, motivationslos. Eine andere Jugendgruppe diagnostiziert uns das Seelandtief. Wir verschenken uns prompt einfachere Arten um die Krümmi wie Kiebitz. Weiter geht es trotzdem. Dann die Wende: Steinkauz, Saatkrähe, Dohle in 30 Sekunden, Ausgleich, back in business, das Adrenalin ist zurück. An einigen Prestige-Fischadler geht es im Rekordtempo zurück Richtung Fanel. Feldarten haben wir, Waldarten brauchen wir! Waldbaumläufer, Weidenmeise und Wacholderdrossel geben uns recht.         

Doch auch die Jungs haben sich gut geschlagen: Wir hasten Richtung Damm und erst auf dem See kommen wir zum brandigen Ausgleich. Mit einem mühsamen Schwarzhalstaucher können wir endlich vorlegen. Doch das reicht noch nicht! Eine Art muss noch zu finden sein, wir setzen unsere Zeit auf die Misteldrossel. Schlussendlich wird es dann aber ein Flussregenpfeifer. Ein bisschen später krächzt unsere letzte Art in der Ferne, es wird Nacht.

 

Der Leiter hatte Glück: Mit seinen Verbündeten wehrte er den Angriff mit den letzten Arten ab.  

Seine Gruppe hat gesiegt, gegen das Seelandtief, gegen Schlafmangel und gegen die Jungs.

Es wird ihnen (glücklicherweise) keine Lehre sein.  Aus den jetzt schon sehr guten Jugendlichen werden ausgezeichnete Ornithologen wachsen.

Wir gratulieren zur Egalisierung des Jugendgruppenrekords! 

 

von Valentin

Erneut eine flavissima/lutea-Schafstelze im Leimental?

Am 11.09.2015 entdeckte Nicolas beim Absuchen eines Schafstelzentrupps ein gelb-grünes Schafstelzen-Männchen. Die Merkmale sprechen für eine Schafstelze mit Merkmalen der Unterarten flavissima oder lutea. Es wäre bereits der zweite Herbstnachweis im Leimental nach der letztjährigen Beobachtung der Bebbi Babbler in Rodersdorf (siehe unten)!

 

Es lohnt sich also definitiv, Schafstelzen genauer anzuschauen!:-)

Bebbi Babbler: Jugendteam-Sieger beim Bird Race 2015!!!!

Das Bebbi Babbler Jugendteam ist beim diesjährigen Bird Race Jugendteam-Sieger geworden  - und das erst noch mit einem Jugendteam-Rekord (116 entdeckte Arten)! Mehr dazu hier und bald auf unserem Blog...

 

Schafstelzen-Unterarten im Herbst

Am 1. September entdeckte Nicolas in Rodersdorf in einem Trupp juveniler und weibchenfarbiger Schafstelzen ein thunbergi-Männchen. Drei Tage danach folgte ein weiteres thunbergi-Männchen in Bättwil. Auf www.ornitho.ch sind dies erst die Herbstnachweise Nr. 11 und 12 dieser Unterart.

 

Sehr wahrscheinlich sind thunbergi-Schafstelzen im Herbst aber lange nicht so selten. Vielmehr dürfte die schwierige Bestimmung eine Rolle spielen: Im Frühling ist die Unterartbestimmung von Schafstelzen-Männchen meist problemlos möglich. Etwas schwieriger ist dies wie bereits erwähnt im Herbst: Im Schlichtkleid sind viele Zeichnungsmerkmale durch grünliche und ockerfarbene Federränder nur noch undeutlich zu sehen. Das ganze wird dadurch erschwert, dass viele thunbergi-Männchen im Herbst einen Überaugenstreif haben. Dieser ist zwar meist unterbrochen und nur sehr fein - kann aber sehr leicht zu Missverständnissen führen. Vor allem wenn eine Stelze nur kurz gesehen wird, ist eine sichere Ansprache also nicht einfach. Dazu kommt natürlich, dass ein grosser Anteil aller Schafstelzen im Herbst (unbestimmbare) Jungvögel sind.

 

Die Folge: Im Herbst werden deutlich weniger Schafstelzen auf Unterart-Niveau bestimmt als im Frühling. In Zahlen sieht dies bei www.ornitho.ch wie folgt aus: Im Frühling (März-Juni) betreffen 19% aller Schafstelzen-Meldungen Meldungen von Unterarten. Im Herbst nur gerade 2%. Noch extremer ist dies bei thunbergi-Schafstelzen: 99% aller Nachweise dieser Unterart stammen aus dem Frühling....

 

Wer versuchen möchte, auch im Herbst Schafstelzen auf ihre Unterart-Zugehörigkeit zu bestimmen, findet hier nützliche Informationen:

http://www.dutchbirding.nl/content/journal/pdf/1999-5.pdf

 

Die Bebbi Babbler werden diesen Herbst und wohl auch die nächsten Jahre im Rahmen eines kleinen Projektes auf jeden Fall genau hinschauen! Mehr und laufend aktualisierte Details gibt es hier.

Sonntag, 23. August: Wollschwiller

Wir fuhren mit dem 10er Tram nach Rodersdorf. Hier trafen wir Nicolas und fuhren mit dem Auto weiter bis nach Wollschwiler. Hier, auf einer Wiese neben dem Dorf, befindet sich der beste Ort weit und breit um ziehende Greifvögel zu beobachten!  Doch leider sah das Wetter nicht so gut aus und es fing sofort nach unserer Ankunft an zu regnen. Wir suchten Schutz in einer kleinen Scheune. Als der Regen etwas nachgelassen hatte, gingen wir auf die Wiese und suchten nach Heuschrecken und Zugvögeln. Mehr als ein paar Wespenbussarde und einen sitzenden Baumfalken fanden wir jedoch nicht. Plötzlich flogen ein paar Schafstelzen über uns und landeten hinter uns auf einer Pferdewiese. Wir suchten sie, doch um sie auf die Unterart zu bestimmen, reichte die Beobachtung nicht - das Gras war zu hoch. Zurück auf „unserer“ Wiese, tobten wir uns ein bisschen aus. Nach einer Weile, gingen wir zurück nach Rodersdorf und mit dem Tram nach Basel.
Das Fazit: Leider hatten wir nicht sehr viel Glück mit dem Wetter und den Greifvögeln, doch Spass hat es gemacht! (Wie immer bei den Bebbi Babblern!:-))
 
von Dominic

Sonntag, 14. Juni: Thann, Vogesen

Die heutige Exkursion führte uns ins nahe Ausland. In Thann, am Fusse der Vogesen machten wir uns auf die Suche nach wärmeliebenden Brutvögeln. Der riesige, teilweise sehr strukturreiche Rebberg ermöglichte uns denn auch spannende Beobachtungen! Beeindruckend waren die hohen Zahlen an Zaunammern und Bluthänflingen. Am speziellsten waren aber die Zippammern: Nicht weniger als ca. 8 Reviere konnten wir im Rebberg feststellen!! Für uns - die wir diese Art nur aus komplett anderen Lebensräumen in den Alpen kennen - ganz klar das ornithologische Highlight!


Daneben gelangen uns noch weitere spannende Beobachtungen: Mehrere Smaradgeidechsen, eine Sattelschrecke (Jungtier) sowie verschiedene weitere Heuschrecken- und Tagfalterarten rundeten die durchwegs gelungene Exkursion ab, die mit einer Wasserschlacht und Glacé im Dörflein Thann endete.

Pfingstlager 2015

Das diesjährige Pfingstlager führte uns erneut in das Atlasquadat von Raffi und Valentin bei Airolo.


Gleich in Airolo angekommen machten wir es uns zur Aufgabe, nach Tiefland-Arten zu suchen, welc he im Atlasquadrat bisher erst einmal oder noch gar nicht nachgewiesen wurden. Und das war durchaus erfolgreich: Sehr bald schon erblickten wir die erste Türkentaube, es folgten mehrere Strassentauben sowie ein einzelner Italiensperling in einer Gruppe Haussperlinge.


Danach verliessen wir Airolo und machten uns an den Aufstieg am Gotthard-Südhang. Beobachtungen auf dem Weg beinhalteten mehrere Neuntöter, Berglaubsänger, eine Zippammer sowie Braunkehlchen und einen ersten Kuckuck. Und bei der Mittagsrast in einem felsigen Hang mit Wacholderbüschen folgte dann ein erstes Highlight: Plötzlich ertönte in unmittelbarer Näher der Gesang eines Steinhuhns! Nachdem klart war, dass es sich wirklich um ein Steinhuhn handelte (und nicht um einen Bebbi Babbler, der die Stimme als Gag ab Band abspielte) entdeckten wir den Sänger auch für kurze Zeit. Motiviert starteten wir eine intensive Absuche des Hanges und entdeckten nicht weniger als 4 zusätzliche Steinhühner. Zwei davon liessen sich im Fernrohr während längerer Zeit durch alle Bebbi Babbler gut beobachten.


Danach folgte eine Strecke durch steilen Bergwald (inklusive einer epischen Tannenzapfenschlacht) und schlussendlich das Aufstellen der Zelte sowie das Abendessen kochen. Vor dem Schlafen gehen suchten wir Raufuss- und Sperlingskauz und fanden Gämsen und viele Hirsche. Mit diesen Erlebnissen ging Tag eins unseres Pfingstlagers zu Ende und wir freuten uns alle auf die nächstfolgenden Tage!


Valentin gewinnt mit seiner Maturaarbeit zum Gartenrotschwanz einen Sonderpreis bei Schweizer Jugend forscht (SJF)!

Bebbi Babbler entdecken eine Ringschnabelente am Klingi

Heute entschieden wir (Sylvain, Dominic, Jaro und ich) uns,an den Klingnauer Stausee zu gehen. Die grösste Motivation war, den am Vortag gemeldeten Säbelschnäbler zu finden. Am Stausee angelangt, hörten wir bereits Feldschwirl und Nachtigall. Dazu kam bald ein singender Grauspecht. Dann, als wir Sicht auf's Wasser hatten, kamen viele neue Arten
für die Liste dazu: Flussregenpfeifer, Kampfläufer, Dunkler Wasserläufer und schliesslich
auch der Säbelschnäbler. In den Büschen am Nebenbach konnten wir 4 Grasmückenarten sehen und im Schilf machten Drosselrohrsänger und Rohrschwirlmit Gesang auf sich aufmerksam. Am unteren Teil des Sees angekommen musste ich Sylvain, Dominic und Jaro alleine lassen, da ich an ein Abschiedstreffen in Bern musste. Doch ich schaute noch einmal mit Sylvain's Fernrohr an's untere Ende des Sees und da - ich traute meinen
Augen nicht - schwamm mit einer Reiherente zusammen eine Ringschnabelente. Da ich die amerikanische Ente schon im Winter am Bodensee gesehen hatte, hatte ich keine Bestimmungsschwierigkeiten.

Die anderen wollten mir es zuerst natürlich nicht glauben, doch an meinem Tonfall erkannten sie, dass ich es ernst meinte und so bestätigten sie meine Aussage:-) Um näher an die Ausnahmeerscheinung heranzugehen, fehlte mir nun leider die Zeit. So verabschiedete ich mich glücklich von den anderen, die nachher noch feststellen konnten, dass die Ente zumindest an einem Bein unberingt war. Mein bester bisheriger Selffound
in der Schweiz!

Die Ente blieb danach noch mehrere Tage am Klingnauer Stausee und konnte von vielen anderen Ornithologen bewundert werden.

 

von Samuel

Das Ringschnabelenten-Männchen kurz nach der Entdeckung. Bild: Jaro
Das Ringschnabelenten-Männchen kurz nach der Entdeckung. Bild: Jaro

Holländischer Zeitungsartikel über die Bebbi Babbler

Die holländische Zeitung "de Dorpsbode" hat über drei Bebbi Babbler berichtet, die im Nationalpark Schiermonnikoog eine junge Brandseeschwalbe gefunden haben, die sehr wahrscheinlich von der Kolonie auf der Nachbarsinsel stammt und sich verflogen hat.

Hier gehts zur ppt-Ausgabe: de Dorpsbode!

Sonntag, 19. April: Greifensee

Heute besuchten wir ein Gebiet, welches für viele Bebbi Babbler noch unbekannt war. Der Greifensee im Kanton Zürich. Mit Zug und Bus gelangen wir an unseren heutigen Beobachtungsort am Südufer des Sees. Die vielen Hecken und Teiche inmitten feuchter naturnaher Riedwiesen motivierten uns jeden Winkel genaustens abzusuchen. Sofort fanden wir ein Reh im hintersten Bereich einer Baumreihe und konnten uns über die vielen Flussseeschwalben erfreuen. Der Spaziergang bis zum Beobachtungsturm brachte uns auch Braunkehlchen und Weissstorch auf die Tagesliste. Eine männliche Rohrweihe flog an uns vorbei und im Schilf tummelten sich Rohrammern. Vom Beobachtungsturm aus hatten wir gute Sicht auf einen mittelgrossen Teich und eine Riedwiese. Auch andere Ornithologen waren anwesend. Drei Braunkehlchen präsentierten sich im schönsten Licht auf tote Ästchen. Im Teich konnten wir viele Entenarten sehen, darunter auch eine männliche Knäkente, die aber teils von der Vegetation versteckt wurde. Trotz ihrer beeindruckender Tarnfähigkeit wurde eine Bekassine entdeckt. Der Ranger Yannick Bucher stattete uns einen Besuch ab. Er ist mit Frederik befreundet und sorgt im Schutzgebiet dafür, dass Regeln eingehalten werden. Viel lieber noch beantwortet er aber die Fragen der Besucher zur Natur.
Eine auffällige Tonabfolge liess uns plötzlich aufhorchen. Ein Beobachter auf dem Turm vermutete einen Waldlaubsänger und schon bald zeigte sich, dass er recht haben sollte. Der typisch beschleunigte Gesang tönte aus der Baumkrone direkt über uns und bald schon flog der kleine Vogel in eine Pappel und konnte kurz aber gut gesehen werden. Nach dem letztjährigen LBB-Kurs war uns der grün-gelbliche Vogel mit weissem Bauch längst nicht mehr unbekannt. Eine gute Art!
Unser nächstes Ziel war die Naturstation Silberweide. Dies ist ein Besucherzentrum im Naturschutzgebiet. Hier kann man verschiedene Tiere in Terrarien bestaunen oder einen Entdeckerrundgang machen, der die verschiedenen Lebensräume am Greifensee präsentiert. Yannick erklärte uns auf diesem Pfad Interessantes über Wildbienen, Frösche und vieles mehr. Aus einem Hide konnten wir die ersten wiederkommenden Teichrohrsänger hören und sehen. Daneben zeigte sich ein Grünspecht. An einem kleinen Fluss hatte ein Biber einen Damm gebaut, der schon eine Überschwemmung verursacht hatte. Wir waren alle vom architektonischen Können dieses Säugers beeindruckt.
Am Picknickplatz machten wir es uns an einem runden Tisch unter Weiden gemütlich. Die Zeit war gekommen sich etwas auszutoben und so hatte Frederik alle Hände voll zu tun eine freche Schar Bebbi Babbler in Schach zu halten. Nach unserer Mittagspause konzentrierten wir uns wieder aufs Beobachten. Wir folgten einem Fluss bis zum See. Dabei zeigten sich neu angekommene Durchzügler wie Trauerschnäpper und Baumfalke. Der Waldlaubsänger konnte wieder aufgefunden werden und zeigte sich wunderschön. Jaro und Dominic machten fleissig Fotos, während von zeit zu Zeit sein Trillern ertönte.
Wir hatten unterdessen entschieden mit dem Schiff ans andere Ende des Sees zu fahren. Wir kontrollierten alle Flussseeschwalben eifrig ab. Dies lohnte sich auch als drei Trauerseeschwalben auftauchten. Ein weiteres Highlight! An einem Hafen turnte ein nervöser Flussuferläufer herum. Wieder an Land konzentrierten wir uns erst einmal auf Pflanzenarten. Frederik konnte viele Bäume und Sträucher und Blumen benennen. Die Temperatur war inzwischen beachtlich gestiegen und veranlasste die Vögel, weniger zu singen. Als wir Yannick auf seinem Velo trafen erzählte er uns uns, er habe eine schweizweit sehr seltene Blumenart entdeckt, deren Vorkommen in diesem Gebiet nicht bekannt war. Mit seiner Ortsangabe fanden wir tatsächlich die gepunkteten, violetten Perlhuhn-Schachblumen. Obwohl wir es diesmal nicht mit einer Vogelart zu tun hatten, freuten wir uns sehr über diese Seltenheit. Wir hörten auch eine Nachtigall und sahen einen weiteren Trauerschnäpper.
Auf dem Weg zum Bahnhof zeigte sich nochmals ein Braunkehlchen in seiner vollen Pracht und wir passierten wir die einzigartige Naturlandschaft mit den vielen Buschgruppen und Wiesen. Wir hatten nicht nur Bekanntschaft mit einem spannenden Beobachtungsgebiet gemacht, sondern auch viele schöne Erinnerungen im Gepäck. An dieser Stelle auch ein grosses Dankeschön an Yannick Bucher für die vielen Tipps und Erklärungen!!

Sonntag, 15. März: Kiesgrube St. Louis

Gut ausgerüstet trafen wir uns um 08:00 Uhr mit Velo, Optik und wasserfesten Schuhen am Bahnhof. Als wir den gewünschten Ort erreicht hatten, stellten wir unsere
Fahrräder ab und versuchten trotz dem vielen Nebel Grauammern festzustellen. Der Nebel erschwerte uns die Sicht sehr und bei diesem Wetter hatten wohl auch die Grauammern nicht sehr viel Lust zu singen. So gingen wir weiter in die Kies-
grube hinein. Unsere Velos stellten wir bei einem Erdhaufen, den wir ''Eingang'' nennen ab. Die ersten nennenswerten Arten waren 2 Erlenzeisige und ein Silberreiher. Bei einer feuchten Sumpfwiese angekommen bildeten wir  eine Reihe, um nach Schnepfen zu suchen.


Beinahe sofort flog ca. 1 m vor Jaro eine Waldschnepfe auf. Ein erstes Highlight! Dann liefen wir weiter und am Ende der Wiese scheuchte Valentin eine Zwergschnepfe auf. Da wir sahen, wo sie  landete und gingen langsam dorthin. Wir kreisten den Ort ein, die Zwergschnepfe war jedoch nicht zu sehen. Unser Kreis wurde immer kleiner, doch immer noch sahen wir sie nicht. Dann flog sie plötzlich kurz vor Valentin auf und flog ein
paar mal über uns hinweg, wo Dominic auch die ersten Belegfotos machte. Danach verliessen wir diese Grube und suchten die nächste auf, wo sich ein uns bekannter Kiebitz- und Flussregenpfeiferbrutplatz befindet.


Als wir uns vergewissert hatten, dass diese Arten noch nicht anwesend waren, gingen wir hinunter zu einem verschilften Teich. Dort scheuchten wir eine Bekassine und einige Krickenten auf. Auch wiehernde Zwergtaucher waren zu hören. Bei einem kleinen Tümpel stand dann Jaro beinahe auf eine weitere Zwergschnepfe drauf, die uns wieder ein paar mal überflog und auch Jaro die Gelegenheit bot, gute Fotos zu machen. Da wir nicht sicher sagen konnten, ob es sich wirklich um eine zweite Zwergschnepfe handelte, notierten wir einfach "mind. 1 Ind." in unsere Notizbücher. Nochmals flog eine Bekassine
auf und war an ihren typischen Flugrufen eindeutig zu bestimmen. Insgesamt haben
wir heute also 3 Schnepfenarten gesehen!! Für viele von uns ein neuer Rekord!


Glücklich kehrten wir zu unseren Fahrrädern zurück und fuhren zu
einer anderen Kiesgrube in der Nähe vom Bachgraben. Dort war allerdings
mehr Baustelle als Tierlebensraum und so konnten wir ausser
ein paar Rohrammern und einem Schwarzkehlchen nichts besonderes sehen. Als wir schon fast weitergehen
wollten entdeckten wir noch 3 Schwarzmilane, die jetzt vom Süden
zu uns zurückkommen. Mit diesem letzten schönen Tiererlebnis fuhren wir
wieder nach Hause. Und wieder war eine Jugendgruppenexkursion erfolgreich
abgeschlossen worden:-)

 

von Samuel

 

 

Diesen Sonntag musste ich schon früh aufstehen, Frühstück essen und dann sofort das Fahrrad nehmen. Ich fuhr zum Sutter-Beck am Bahnhof, dem Treffpunkt für die Exkursion.

An diesem Tag, waren wir nur 5 Ornithologen - was unserer Motivation jedoch keinen Abbruch tat:-)

Unser Ziel war die Kiesgrube in St. Louis. Dort angekommen stellten wir die Velos ab und liefen ein Stück in die Grube hinen. Unser heutiges Hauptziel war eine Zwergschnepfe und so liefen wir auf der Suche danach durch „Kies und Wasser“. Plötzlich flog dabei etwas in der Nähe von Jaro auf, es war eine Waldschnepfe und Jaro wäre fast auf sie getreten! Na - damit hatten wir nicht gerechnet. Das Glück blieb uns treu, denn kurze Zeit später haben wir tatsächlich noch eine Zwergschnepfe aufgescheucht! Sie flog auf, landete jedoch in der Nähe wieder. Wir suchten am überall am Boden wo wir die haben landen sehen, doch wir konnten sie einfach nicht finden - bis wieder direkt vor uns aufflog. Dieses Tier ist wirklich gut getarnt! Wir liefen weiter durch die Kiesgrube, haben nochmals eine (dieselbe?) Zwergschnepfe fliegen gesehen, dazu kam dann auch noch eine Bekassine. Somit hatten wir 3 Schnepfenarten an einem Tag beobachtet!!! Weitere Beobachtungen betrafen unter anderem Schwarzkehlchen, Krickenten und Rehe.

Später gingen wir noch zu einer anderen Kiesgrube, wo wir 3 Schwarzmilanebeobachten konnten.

Es war eine super tolle und erfolgreiche Exkursion. Ich freue mich schon auf die nächste Exkursion!

 

von Dominic

Samstag, 07. Februar: Besuch im Naturhistorischen Museum Basel

 

Ornithologen sind bekannt dafür bei (fast) jedem Wetter raus an die frische Luft zu gehen. Heute jedoch besuchten wir  den tiefsten Kellerraum des Naturhistorischen Museums Basel. Hier befinden sich 25'000 Vogelpräparate von über 5'000 Arten! In Begleitung von Raffael Winkler, der diese immense Sammlung betreut, konnten wir uns umschauen und all unsere Fragen bezüglich Mauser, seltenen Nachweisen und Bestimmung  stellen. Viele Schubladen wurden geöffnet, in denen schöne, spannende und manchmal auch skurrile Arten zu finden waren.


Solche Sammlungen sind wichtige Forschungsstätte, da dank den vielen Präparaten das Erkennen von kleinsten Gefiedermerkmalen möglich wird: Raffael zeigte den Balg eines Zilpzalps neben demjenigen eines Iberienzilpzalps. Im Feld kaum am Aussehen zu unterscheiden, zeigte sich im direkten Vergleich doch ein deutlicher Unterschied in den Gelbtönen der beiden Arten. Auch das Unterscheiden von Fahlsegler und Mauersegler in der Hand fiel uns beeindruckend leicht. Beim Betrachten von winzigen Kolibris, riesigen Adlern, bunten Paradiesvögeln und interessanten Grasmücken verging die Zeit natürlich sehr schnell. Nachdem der seltene Löffelstrandläufer gezeigt worden war und wir uns über den kleinen Sperlingskauz wunderten, war es Zeit, mit Raffael wieder ans Tageslicht zu gehen. Hier war der spannende Museumsbesuch aber noch nicht fertig! In einem Raum hatte Raffael viele Flügelpräparate, insbesondere von Mäusebussarden, auf Tischen ausgestellt. Er erklärte uns vieles über die Mauser von Vögeln und zeigte uns, wie das Alter eines Mäusebussard anhand der unterschiedlichen Flügelfedergenerationen ermittelt werden kann. Wir lernten, dass einige Vogelarten alle Federn auf einmal erneuern, was am Beispiel eines federlosen Flügels des Haubentaucher dokumentiert wurde, hingegen andere kontinuierlich einzelne Federn erneuern.


Mit vielen Fotos und einer Menge neuem Wissen wird uns dieser Museumsbesuch noch lange in Erinnerung bleiben. Sehr erfreut waren die Leiter und die gestandenen Jugendgrüppler auch über die zwei neuen Mitglieder, Mirko und Sebastian, die wir hoffentlich bald wieder begrüssen dürfen! Und nicht zuletzt möchten wir Raffael Winkler ganz herzlich dafür danken, dass wir die Sammlung besuchen durften und von seinem enormen Wissen profitieren konnten!

 

von Sylvain

Ohrentaucher am Klingnauerstausee, 01.02.2015

Ca. am 10:40 stiegen Sylvain und ich in Kleindöttingen aus dem Bus. Wir montierten unsere Fernrohre und liefen zur Brücke (ca. 11:00 Uhr). Wir suchten zuerst nach Schellenten, doch wir sahen nur ca 3 Zwergtaucher, darum schaute ich kurz auf die andere Seite der Brücke und dort sah ich dann einen weiteren Taucher. Ich dachte es sei ein Ohren- oder ein Schwarzhalstaucher. Ich sagte es sofort Sylvain und er schaute sich den Vogel ebenfalls an. Nach einem Moment hat Sylvain den Taucher sicher als Ohrentaucher bestimmt. Wir gingen näher ran und machten ein paar Fotos. Für den Klingnauerstausee ist dies erst der ca. dritte Nachweis. Für Sylvain und mich eine persönliche Erstbeobachtung! Mein bester bisheriger Self-Found!!!

 

von Dominic

18.01.2015: Velorundfahrt Märkt-Rheininsel-Huningue

Heute mussten die Jugendgrüppler selbstständig mit dem Velo bis zum Dreiländereck fahren, um dort direkt mit dem Beobachten anfangen zu können. Da aber durch die Nacht Minustemperaturen herrschten, war die Bremse meines Fahrrades festgefroren. Glücklicherweise konnte ich das meines Vaters ausleihen - Danke! So trafen wir schliesslich etwas verspätet auf unsere Kameraden und Leiter, die schon begonnen hatten den Rhein nach Vögeln abzusuchen. Die Fussgängerbrücke war mit einer dünnen Schicht Schnee bedeckt und wir fanden schnell heraus, dass man hier auf unterhaltsame Weise Velo fahren konnte. Wir konnten eine beringte Lachmöwe, Sturmmöwen, Löffelenten und Zwergtaucher finden. Danach wünschten wir einen zusätzlichen Abstecher zu den Hafenbecken, um allenfalls die zwei seit längerem anwesenden Moorenten zu sehen. Diese blieben uns zwar verwehrt aber wir konnten die altbekannte Hybridente (Tafelente x Moorente) nahe vor uns in einem Ententrupp bestaunen. Ein männlicher Hausrotschwanz und ein Eisvogel, der rasch als blauer Pfeil über die Wasseroberfläche blitzte, waren weitere interessante Arten.


Mit dem Fahrrad ging es weiter zum Märkterstau, wo das Picknick ausgepackt wurde, sowohl für die Vögel als auch für die Bebbi Babblers. Das Brot gelangte nämlich schnell ins Visier der Höckerschwäne, Strassentauben und Lachmöwen. Blicke durchs Fernrohr brachten uns Mittelmeermöwen, Pfeifenten und viele Reiherenten. Im Wald erklangen die Rufe verschiedener häufiger Arten. Wir fuhren weiter zur Rheininsel; ein sehr spannendes Gebiet. Auf dem Weg achteten wir darauf keine einzige der vereisten Pfützen zu verpassen. Der Spassfaktor war so hoch, dass uns selbst der Gedanke an die zu Hause bevorstehende Veloputzaktion nicht besänftigen konnte.

 

Auf einer grossen vegetationsarmen Fläche mit Tümpeln und Teichen suchten wir nach Piepern. Bald waren Berg- und Wiesenpieper entdeckt und lieferten Stoff für gewisse Bestimmungsfragen. Weit entfernt war ein eleganter Silberreiher zu sehen und wir hörten den Ruf der Rohrammer.


Mit diesen schönen Eindrücken, fuhren wir durch die Petite Camargue Alsacienne. In den Hecken tummelten sich Rohrammern und ein Sperber flog akrobatisch durch die Bäume. Am letzten Hide wartete noch einmal eine Überaschung. Einige Jugendgrüppler waren bereits vorausgegangen und verkündeten uns, es hielten sich keine Bekassinen an den Teichen auf. Doch ein Blick von Tobi durchs Fernglas genügte um diese Aussage zu widerlegen. Schlussendlich entdeckten wir insgesamt drei Bekassinen. Fazit: Mehr Augen, mehr Vögel!


Nach dieser Beobachtung  fuhren wir ermüdet nach Hause. Der Tag draussen hatte sich gelohnt!

 

von Sylvain

Das Jugendgruppenjahr 2014

Seit mehreren Jahren profitiert die Jugendgruppe der Ornithologischen Gesellschaft von einem harten Kern äusserst motivierter Jungornithologen. Die Bestimmungskenntnisse sind mittlerweile beeindruckend – längst können nicht mehr nur die häufigen einheimischen Arten, sondern auch seltene Durchzügler und Irrgäste korrekt bestimmt werden! Zudem schwärmen die Jugendgruppenmitglieder immer öfters auch alleine aus, um eigene Beobachtungen zu machen. Resultat dafür sind viele spannende Entdeckungen, welche Jugendgruppenmitglieder im Jahr 2014 gemacht und belegt haben. Die spannendsten darunter:

- Sylvain, Dominic und Fabrice haben während ihren Herbstferien in Katalonien einen Gelbrauenlaubsänger entdeckt!

- Samuel und Jaro konnten am 31. Dezember beobachten, wie fünf Rosaflamingos in Konstanz über die Schweizer Grenze flogen. Es handelt sich um den erst 13. Nachweis dieser Art in der Schweiz!

- Beim Birdrace machte erstmals ein „reines“ Jugendgruppenteam ganz ohne Leiter mit, suchte während 24 Stunden nach Vögeln und belegte mit 103 Arten den zweiten Rang unter allen Jugendgruppenteams.

Ebenfalls sehr erfreulich: Nachdem Anfang 2014 Sylvain und Milan am Jungornitreffen der Vogelwarte Sempach im Bestimungsquiz gleich die ersten beiden Plätze belegten, gewann 2015 mit Samuel erneut ein Bebbi Babbler den Bestimungswettbewerb vor zahlreichen anderen Jungornithologen aus der ganzen Schweiz!

Doch auch während den offiziellen Jugendgruppenanlässen wurde es kaum je langweilig: Wir besuchten spannende bekannte Gebiete wie den Klingnauer Stausee und den Bodensee, sowie weniger erschlossene (aber nicht minder interessante) Gebiete wie das Bedrettotal im Tessin. Aber auch Plätze in der näheren Umgebung waren nicht vor uns sicher: Je eine Exkursion führte uns nach Rodersdorf, auf den Aussichtsturm in Liestal und an den Altrhein in Wyhlen. Die Details zu allen 2014-Exkursionen finden sich hier.

Mit all diesen Erinnerungen an das Jahr 2014 ist es wenig verwunderlich, dass wir uns sehr auf das nächste Jugendgruppenjahr freuen!


Dezember 2014: Bebbi Babbler entdecken 5 Rosaflamingos am Bodensee!

Die Tage zwischen dem 31. Dezember 2014 und dem 4. Januar 2015 haben Samuel und ich am Bodensee verbracht. Bereits am ersten Tag gelang uns eine super Entdeckung:


Nach einem kleinen Ausrutscher des Fehrnrohres kamen plötzlich 5 fliegende Flamingos ins Bild. Nach 10 Sekunden Herzinfarktzeit, konnten wir die 5 als Rosaflamingos bestimmen und den Chileflamingo ausschliessen. Letztere Art tritt gelegentlich als Gefangenschaftsflüchtling in Europa auf. Der Rosaflamingo kommt jedoch als Brutvogel in Südeuropa vor, beispielsweise in der Camargue. Da die fünf Vögel alle unberingt und offensichtlich flugfähig waren, konnten wir von Wildvögeln ausgehen. Falls die Beobachtung akzeptiert wird, handelt es sich dabei um den erst 13. Nachweis dieser Art in der Schweiz! Kurz nach unserer Beobachtung wurden die Vögel dann im Ermatinger Becken von Stefan Werner wieder gefunden, den wir nach unserer Beobachtung sofort informiert hatten. Es ist davon auszugehen, dass es sich bei den Flamingos um die Vögel handelt, welche im Dezember bereits in Bayern entdeckt wurden – wir haben sie somit genau dann entdeckt, als sie Deutschland verliessen und in die Schweiz kamen!


Nach diesem ganz grossen Highlight ging das Beobachten weiter und wir haben noch eine farbberingte Steppenmöwe aus Weissrussland gesehen (Ringnummer: K793). Am nächsten Tag gingen wir ins Ermatingerbecken wo wir Zwergschwäne beobachteten und auch die Rosaflamingos wieder sahen. Am 2.1 besuchten wir dann das Rheindelta. Das Highlight hier war eine rufende Schneeammer. Danach ging die Fahrt nach Arbon wo wir Steppenmöwen, Silbermöwen, Ohrentaucher, Prachttaucher und einen möglichen Silber-Eismöwen Hybrid gefunden haben. Zum Schluss unserer Kurztour besuchten wir noch die seit längerem anwesende Ringschnabelente in Steckborn. Daneben konnten wir auch noch Beutelmeisen und Zwergsäger beobachten.


Mit diesen vielen Beobachtungen im Gedächtnis kann das neue Jahr so richtig beginnen!

von Jaro

Rosaflamingos. 31. Dezember 2014 (Bild: Jaro)
Rosaflamingos. 31. Dezember 2014 (Bild: Jaro)

Ein bei «20 Minuten» erschienener Artikel zu den von Samuel und Jaro entdeckten Flamingos findet sich hier.